FAQ
Voranstellen möchte ich eine Bemerkung, die eigentlich selbstverständlich ist und keiner Erwähnung bedarf, da sich diese aus dem hier Gezeigten von selbst ergibt. Aber wir leben nicht in einem rechtsfreien Raum - also hier nochmals der Haftungsausschluss:
alles auf dieser Homepage gezeigte wurde von mir nach bestem Wissen und Gewissen zusammen gestellt und ergibt sich aus meinen eigenen Versuchen mit dem Heizsystem meines Hauses. Wenn jemand den Tunnelkollektor nachbaut, übernimmt er das komplette Risiko für alle Folgen daraus.
Nun, nach zwei Heizperioden Erfahrung mit dem Tunnelkollektor, als erste Fragen die, die ich mir schon selbst gestellt (und beantwortet) habe:
was würde ich heute anders/besser machen?
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Kupferrohr ins Zentrum des Tunnelkollektors!
Es hat
sich gezeigt, dass die bei mir vorherrschende lehmige Erde die
Wärme, die von den solarthermischen Kollektoren abgegeben werden
kann, nicht schnell genug aufgenommen werden kann. Es geht also
Wärmeenergie für die Speicherung verloren.
Ich würde also
im Inneren des Tunnelkollektors nochmals die selbe Länge an
Kupferrohr einbringen, d.h. die Wärmetauscherfläche
verdoppeln.
Die Frage, ob statt Kupfer vielleicht doch
Edelstahl oder Kunststoff sinnvoller wäre, wurde an anderen
Stellen schon gestellt und diskutiert
(http://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/185431/Tunnelkollektor-als-Synthese-aus-Grabenkollektor-und-Eisspeicher).
Ich hatte mich für Kupfer entschieden und ob diese Entscheidung
richtig war, wird sich in ein paar Jahren
herausstellen…
Wahrscheinlich spielt die Bodenbeschaffenheit
eine sehr große Rolle.
Alternativ könnte man auch
überlegen, ob man den Wärmeeintrag via separate (Kupfer) Rohre
ins Zentrum des Tunnelkollektors komplett ersetzen könnte.
Durch
die Erweiterung meiner Solarthermie im Sommer 2017 (siehe: Zahlen –
Update 04.08.2017) habe ich in den Vorlauf des Tunnelkollektors
einen Plattenwärmetauscher installiert, über den die Wärme der
Westkollektoren im Winter direkt in die Wendeln des
Tunnelkollektors abgegeben wird. Das funktioniert gut.
Man
könnte also die komplette Solarenergie über diesen
Plattenwärmetauscher einspeisen und damit über den
Tunnelkollektor selbst die Erde thermisch regenerieren. Dazu müsste
lediglich die Regelung etwas modifiziert und die interne Solepumpe
der Wärmepumpe parallel zu den Solarpumpen geschaltet werden.
Im
Sommer (und im Winter während der Nacht, wenn die Wärmepumpe
steht) würde der Wärmeeintrag der kompletten Solarthermie über
den Plattenwärmetauscher (bei Stillstand der Wärmepumpe) in die
Erde gebracht und im Winter während des Tages auch während des
regulären Wärmepumpenbetriebes, dann aber direkt zur Anhebung der
Soletemperatur.
Zur besseren Wärmeverteilung ins Innere des
Tunnelkollektors wäre folglich noch eine entsprechend angepasste
Verlegung der Rohre sinnvoll… vgl. auch Frage 4.
Den
großen 2000 l Pufferspeicher für die Heizung
würde
ich heute durch eine TESLA Powerwall ersetzen.
Deren Preis
ist so gefallen, dass der einzige Vorteil der indirekten
Speicherung des eigenen Photovoltaikstromes in Form von Wasser,
nämlich der Preis, immer mehr zugunsten der direkten
Stromspeicherung in Form von Akkus, sinkt.
Damit würde auch
die Jahresarbeitszahl (JAZ) steigen, da die Wärmepumpe nur noch
die tatsächlich von der Heizung benötigte Temperatur
bereitstellen müsste und nicht mehr auf Vorrat den Puffer tagsüber
um einige Kelvin über den tatsächlichen Bedarf für die
Nacht erwärmen muss.
Anders formuliert: die Wärmepumpe kann
dann auch nachts mit dem selbst produzierten Strom laufen und
braucht auch nur soviel Wärme abzugeben, wie das Haus verlangt.
Welche
Solarkollektoren eignen sich bzw. eignen sich nicht?
(Eduard, 09.07.2017)
Es
können alle (Flach)kollektoren verwendet werden. Mit Ausnahme von
Vakuum-Flachkollektoren und Vakuum-Röhrenkollektoren.
Damit ist auch schon die Begründung eingeleitet: ein Vakuum isoliert die innen liegenden, Wärme aufnehmenden, Rohre sehr stark nach außen. Damit ist die Aufnahme der Umgebungstemperatur -vor allem nachts- sehr stark eingeschränkt.
Auch jegliche Art
von unabgedeckten Kollektoren eignen sich, bis hin zu Energiezäunen
oder (z.B. auf dem Garagendach) ausgebreitete schwarze
Kunststoffrohre.
An dieser Stelle eine „Empfehlung“:
die von mir eingesetzten Kollektoren der Firma Windhager
kann ich nicht empfehlen.
Diese beschlugen von innen bei
niedrigen Temperaturen und begannen an einer Stelle zu korrodieren.
Obwohl die Garantiezeit noch nicht abgelaufen war, wurde mein
Anspruch mit der Begründung abgelehnt, dass die Garantie bei
Eigenmontage sowieso verfällt.
Ich habe dann die
Be/Entlüftungsschlitze als Fehlkonstruktion ausgemacht: diese
lassen Schlagregen ungehindert ins Innere des Kollektors dringen und
der muss dann erst mal bei Sonnenschein langsam wieder
verdampfen...
In meinen Augen also eine Fehlkonstruktion,
gepaart mit arrogantem Serviceverhalten.
Die Schlitze habe ich
dann mit Gummi so überdacht, dass Regen nicht mehr eindringen kann,
Feuchtigkeit aber immer noch entweichen kann. Das scheint nun zu
funktionieren.
Bei
welchen Bodenverhältnissen macht der Tunnelkollektor Sinn/keinen
Sinn?
( Rudolf, April 2017)
Sobald Wasser durch
den Bereich fließt, in dem der Tunnelkollektor liegen würde, macht
dieser an dieser Stelle keinen Sinn.
Das Wasser spült
sämtliche eingebrachte Wärme, die zur thermischen Regeneration und
zum Aufbau eines saisonalen Vorrates eingelagert werden soll, wieder
weg.
Damit fiele der große Vorteil des Tunnelkollektors, die
Möglichkeit die Wärme auf niedrigem Temperaturniveau zu nutzen,
die sonst nicht nutzbar wäre, in sich zusammen. Hier würde sich
eine „slinky“ Verlegung im Wasser als Grabenkollektor besser
eignen.
Ein lediglich nasser Boden ohne Wasserbewegung wäre
allerdings aus meiner Sicht kein Hinderungsgrund für einen
Tunnelkollektor.
Lassen
sich die Wendeln des Tunnelkollektors auch anders/sinnvoller
verlegen? (Udo, 19.08.2017, Beruf: Dipl.-Ing Nachrichtentechnik,
in Rente, mit Berufserfahrung in Solarthermie und Heizungstechnik
(Bosch und Buderus))
Grundsätzlich erst einmal
mein „Ja“ zu allen Ideen, die das System
verbessern!
Seine Ideen haben das Ziel, den
Tunnelkollektor über die gesamte Länge mit möglichst
gleichmäßigem Temperaturgefälle auszulegen:
… die
beiden Wendeln gegenläufig zu durchströmen..
… die
Tunnelwindungen nicht mit Rohr 1 - Rohr 2 abwechselnd über die
Tunnellänge wickeln, sondern Rohr 1 komplett dann Rohr 2 komplett,
jedes Rohr also halbe Tunnellänge.
Und da gibt es dann wieder
die Möglichkeit der gleichförmigen -> -> oder der
gegenläufigen Durchströmung -> <- oder <- ->
Das
wäre vergleichbar einem Solarspeicher mit zwei Heizwendeln, bei dem
man dann die verschiedenen Durchstömungen betrachten kann.
Der
Fantasie sind keine Grenzen gesetzt...
Hinweis von meiner
Seite: je größer das Temperaturgefälle im Zentrum des
Tunnelkollektors zwischen kaltem Solevorlauf und solarthermischem
Eintrag via Kupferrohre ist, desto mehr Wärme können die
Sonnenkollektoren abgeben. Diesen Vorteil sollte man nicht aus den
Augen verlieren...